Fashion Africa Now was initiated to address the then existing inadequate/mis-representation of African Fashion, limited access into the fashion market, lack of diversity, misconception of fashion and inclusion was not the talk at that time. That’s why I created this platform with the aim of establishing a network that focuses on the topic of fashion, identity and raises cultural awareness in order to confront racism and stereotypes. I felt a need of consuming fashion from Africa and the Diaspora and to document the unheard stories, craft techniques of the creative people.
Deutsche Version, siehe weiter unten.
For years African Fashion styles have been used as a source of inspiration for the global market. In recent years there has also been an increased interest in designers of African origin who successfully market their fashion worldwide. The potential is still little used by the European market, but the global luxury industry has long since picked up the scent. Proof of this is the „Luxury Conference“ – the international meeting of the industry – which in 2012 focused on Africa and its potential, and the previous conference, which in 2019 took place for the first time, in South Africa. It is high time for a rethink in the industry: a design scene has developed in Africa that is booming! Africa is a huge continent with different artists, styles and scenes. The times of stylistic borrowing are coming to an end and the times of recognition are finally on the way.
The influence of African textiles and the African Fashion movement has had a significant impact on the international fashion landscape, because it deconstructs old ideas of fashion and enables new visions and seeing. I would describe its impact on the fashion world as follows, it is a recurring phenomenon. We live in an ever faster growing global world, which is absolutely digital. I think that the generational change brings a change in the attitude and view of society. In addition, there is the dynamic and technical progress. Although there were already noticeable African Fashion movements in the 90s. At that time, the hip hop movement played an important role for the international fashion industry, a lifestyle was created and defined by the African American community, which led to styles and looks emerging from the movement. Hidden codes were integrated into the different looks to indicate clique or district affiliations, among other things. At that time the high-end fashion scene had no interest in the HipHop clientele. The designers Alphadi and Xuly Bët, who also had their start in the 90s in Europe, are pioneers of this contemporary African Fashion movement; they have implemented the cultural heritage of their origins in their designs. The original impetus and international presence was undoubtedly provided by the Algerian master Yves Saint Laurent in 1967.
The digital age has contributed to the fact that designers of African origin are part of it and not just silent spectators. Furthermore, the borrowing of styles is no longer possible without various consequences. In the meantime, voices have emerged that want to prevent a distortion of the African Style stories and act as advocates. Fashion Africa Now stands for inclusion and diversity in fashion and I think that the movement has gained its aesthetic power and it is important to communicate and convey these aesthetics from an African perspective.
For these reasons, it is necessary to break up old patterns of thought and redefine them. That is why we are Reclaiming the narrative, that means A new generation of African fashion designers are rethinking contemporary “African fashion”. An empowered self-image and a home-grown aesthetic is being presented – challenging and side-stepping (neo)colonial thought patterns and beauty norms.
Therefore our work is the beginning of „Deconstruct Fashion“. To explain it, it means the new interpretation of fashion. A new confrontation, historical and contemporary, led by the African perspective. It is important to understand the origin of African Fashion and the traditional aspects about it in order to interpret in the right way. Here in Europe we have the African Diaspora and an increasing number of people who are growing up with different cultures. This means a still little grasped buyer potential and increasing interest in consuming products that reflect their identity, which redefines the current understanding of the mainstream and gives ethnic fashion a completely new meaning. Sustainable, high-quality fashion for people who are not only at home in one culture. I have consciously explained why it is necessary to „ Deconstruct Fashion“ and I left the „How“ out to stimulate further discussions. With our first Business to Business platform, the AFRICA FASHION DAY BERLIN (2013), African designers came together for the first time in Germany – the heart of Europe – as part of the Mercedes-Benz Fashion Week. Their message in Berlin was clear: we can no longer be overlooked!
DE
Mode dekonstruieren und das Narrativ zurückfordern
„Fashion Africa Now“ wurde initiiert, wegen dem Mangel der afrikanischen Mode, dem begrenzten Zugang zum Modemarkt, die mangelnde Vielfalt und das falsche Verständnis von Mode. Hinzu kommt das Inklusion nicht erlebbar und erfahrbar war. Deshalb habe ich diese Plattform mit dem Ziel geschaffen, ein Netzwerk aufzubauen, das sich auf das Thema Mode und Identität konzentriert und das kulturelle Bewusstsein schärft, um Rassismus und Stereotypen entgegenzutreten. Ich hatte das Bedürfnis, Mode aus Afrika und der Diaspora zu konsumieren und die ungehörten Geschichten, Handwerkstechniken der Kreativen zu dokumentieren.
Seit Jahren werden afrikanische Modestile als Inspirationsquelle für den globalen Markt genutzt. In den letzten Jahren hat auch das Interesse an Designer*innen afrikanischer Herkunft zugenommen, die ihre Mode weltweit erfolgreich vermarkten. Das Potenzial wird vom europäischen Markt noch wenig genutzt, aber die globale Luxusindustrie hat es längst aufgenommen. Ein Beweis dafür ist die „Luxury Conference“ – das internationale Branchentreffen -, die sich 2012 auf Afrika und sein Potenzial konzentrierte, sowie die vergangene Konferenz, die 2019 zum ersten Mal in Südafrika stattfand. Es ist höchste Zeit für ein Umdenken in der Branche: In Afrika hat sich eine Designszene entwickelt, die boomt! Afrika ist ein riesiger Kontinent mit verschiedenen Künstlern, Stilen und Szenen. Ein Ende der stilistischen Ausleihe ist in Aussicht und die Zeiten der Anerkennung sind endlich im Anmarsch.
Der Einfluss afrikanischer Textilien, sowie die afrikanische Modebewegung hat die internationale Modelandschaft stark beeinflusst, weil es alte Vorstellungen von Mode dekonstruiert und neue Visionen und Sichtweisen ermöglicht. Ich würde den Einfluss auf die Modewelt, wie folgt beschreiben, es ist ein wiederkehrendes Phänomen. Wir leben in einer immer schneller wachsenden globalen Welt, die absolut digital ist. Ich denke, dass der Generationswechsel einen Wandel in der Einstellung und Sichtweise der Gesellschaft mit sich bringt. Hinzu kommt der dynamische und technische Fortschritt. Obwohl es bereits in den 90er Jahren spürbare afrikanische Modebewegungen gab. Damals spielte die Hip-Hop-Bewegung unter anderem eine wichtige Rolle für die internationale Modeindustrie, es wurde ein Lebensstil geschaffen und von der afroamerikanischen Gemeinschaft definiert, der dazu führte, dass aus der Bewegung Stile und Looks hervorgingen. In die verschiedenen Looks wurden versteckte Codes integriert, die unter anderem auf Cliquen- oder Bezirk Zugehörigkeiten hinweisen sollten. Zu dieser Zeit hatte die High-End-Modeszene kein Interesse an der HipHop-Klientel. Die Designer Alphadi und Xuly Bët, die ihren Anfang ebenfalls in den 90er Jahren in Europa hatten, sind Pioniere dieser zeitgenössischen afrikanischen Modebewegung; sie haben das kulturelle Erbe ihrer Ursprünge in ihren Entwürfen umgesetzt. Den ursprünglichen Anstoß und die internationale Präsenz hat zweifellos der algerische Meister Yves Saint Laurent 1967 geliefert.
Das digitale Zeitalter hat dazu beigetragen, dass Designer*innen afrikanischer Herkunft ein Teil davon sind und nicht nur stumme Zuschauer. Darüber hinaus ist die Entlehnung von Stilen nicht mehr ohne Konsequenzen möglich. Inzwischen haben sich Stimmen gebildet, die eine Verzerrung und die kulturelle Aneignung der African Style Geschichten verhindern und als Fürsprecher auftreten.
Fashion Africa Now steht für Inklusion und Vielfalt in der Mode, und ich denke, dass die Bewegung ihre ästhetische Kraft gewonnen hat und es wichtig ist, diese Ästhetik aus einer afrikanischen Perspektive zu vermitteln. Aus diesen Gründen ist es notwendig, alte Denkmuster aufzubrechen und neu zu definieren. Deshalb fordern wir das Narrativ zurück, das heißt: Eine neue Generation Designer*innen afrikanischer Herkunft denken zeitgenössische „afrikanische Mode” neu. Ein selbstbewusstes Selbstverständnis und eine Ästhetik aus einer afrikanischen Perspektive wird präsentiert – jenseits der (neo)kolonial geprägten Denkmuster und Schönheitsnormen.
Unsere Arbeit ist daher der Beginn von „Deconstruct Fashion“. Um es zu erklären, es bedeutet das Aufbrechen und die Neuinterpretation von Mode. Eine neue Konfrontation, historisch und zeitgenössisch, geleitet von der afrikanischen Perspektive. Es ist wichtig, den Ursprung der afrikanischen Mode und die traditionellen Aspekte zu verstehen, um diese richtig interpretieren zu können. Hier in Europa haben wir die afrikanische Diaspora und eine wachsende Zahl von Menschen, die mit unterschiedlichen Kulturen aufwachsen. Das bedeutet ein noch wenig erfasstes Käuferpotenzial und ein zunehmendes Interesse am Konsum von Produkten, die ihre Identität widerspiegeln, was das gegenwärtige Verständnis des Mainstreams neu definiert und der ethnischen Mode eine völlig neue Bedeutung verleiht. Nachhaltige, qualitativ hochwertige Mode für Menschen, die nicht nur in einer Kultur zu Hause sind. Ich habe bewusst erklärt, warum es notwendig ist, „Mode zu dekonstruieren“, und ich habe das „Wie“ ausgelassen, um weitere Diskussionen anzuregen. Mit unserer ersten Business-to-Business-Plattform, dem AFRICA FASHION DAY BERLIN (2013), kamen afrikanische Designer im Rahmen der Mercedes-Benz Fashion Week zum ersten Mal in Deutschland – dem Herzen Europas – zusammen. Ihre Botschaft in Berlin war klar: Wir sind nicht mehr zu übersehen!
Photo Credit: Title Image Hassan Hajjaij
Photo Credit: Ozwald Boateng (Jamie Morgan)
Photo Credit: Marianne Fassler