Y’akoto wurde in Hamburg geboren, wuchs aber in Ghana auf. Einen Teil ihrer Jugend verbrachte sie in Kamerun, Togo und dem Tschad. Seit ihrem dreizehnten Lebensjahr ist Y’akoto musikalisch in diversen Genres aktiv, von Rock über Reggae bis hin zur elektronischen Musik. In unserem Interview erzählt uns die Sängerin, was für sie eigentlich Quality Time bedeutet und mit wem sie ihre Freizeit am liebsten verbringt.

Y'akoto by Emmanuel Bobbie for Bob Pixel Photography Accra
Y’akoto – Foto: Emmanuel Bobbie, Bob Pixel

 

Woher nimmst du die Inspiration für deine Songs?
Ich bin ein sehr offener Mensch, ich höre gerne zu und bin sehr interessiert. Mir gehen also nie die Themen aus.

 

Welche Momente haben dich bei deiner Musik Produktion besonders geprägt?  

Alles beginnt in meinem Kopf. Ein Wort wird zu einem Satz, dann entsteht eine Melodie. Das was ich mache basiert auf Ideen. Ich habe keine Angst vor meinen eigenen Ideen. Dieser erste Schritt, dir selber zu vertrauen und zu wissen, dass du etwas, das nur in deinem Kopf entstanden ist umsetzen kannst.

 

Was liegt dir beim Inhalt deiner Songtexte besonders am Herzen?

Ich will von innen nach außen schreiben. Das ist manchmal gar nicht so einfach. Die Verführung, sich nur oberflächlich auszudrücken ist groß. Natürlich macht am Meer plantschen und surfen mehr Spaß, als sich in unbekannte Gewässer zu begeben und eventuell mit gefährlichen Tieren kämpfen zu müssen oder in der Tiefe nichts sehen zu können. Mir ist das aber wichtig.

 

Y'akoto
Y’akoto

 

Was würdest du in Accra unternehmen, wenn du einen Tag mit deinem Lieblingskünstler/in oder -Designer/in verbringen würdest?  

Ich würde sie ins Atelier begleiten. Nichts ist erfrischender als andere bei der Arbeit zu beobachten. Ich bewundere Designer, sie helfen mir eine Stimmung oder ein Gefühl auszudrücken. Sie helfen mir die Frau zu sein, die ich sein will. Mainstream Mode macht mich verrückt. Ich kombiniere gerne. Ich bin sehr dankbar dafür, dass es Designer gibt.

 

Wie würdest du deinen Modestil beschreiben und was sind deine Lieblings-Looks? 

Ich habe keine Lieblingslooks. Die einzige Modezeitschrift die ich lese sind die italienische Vogue und ARISE Magazine. Ich habe jedes Mal ein schlechtes Gewissen, wenn ich doch etwas bei H&M kaufe. Meine Looks ändern sich von Tag zu Tag. Ich habe mich für Freiheit entschieden. Eines bleibt doch immer gleich: Ich verlasse das Haus nie ohne Lippenstift. Schöne Lippen werten jedes Outfit auf, selbst meine alte zerrissene Skater Jeans.

 

Y'Akoto (foto: bobpixel)
Y’akoto – Foto: Emmanuel Bobbie, Bob Pixel

 

Du jettest zwischen Hamburg, Dakar, Accra und Paris hin und her. Wo fühlst du dich am meisten Zuhause und warum?  

Ich musste begreifen, dass es nicht wichtig ist wo ich bin. Ich trage meine Heimat in mir und brauche sehr viel Abwechslung. Musik ist nicht etwas was man macht, sondern eher etwas was man lebt. Meine Arbeit würde stagnieren, wenn ich meine Komfort Zone nicht verlassen würde. Ich hatte noch nie diesen Hang zum “Nestbau”. Meine Vorbilder sind starke unabhängige Frauen die ihre Träume verwirklichen. Viele von ihnen haben ihr Zuhause verlassen, wollten raus, um noch größer denken zu können.

 

Was bedeutet für dich Quality Time?  

Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie zu verbringen. Meine Eltern sind mir sehr wichtig. Ich könnte ihnen stundenlang zuhören. Sie haben so viel erlebt und sind so selbstsicher. Sie sind meine absoluten Vorbilder. Ich habe die lustigsten und treusten Freunde, die man sich wünschen kann. Es gibt nichts schöneres als seine Freizeit mit kreativen, witzigen und warmherzigen Menschen zu verbringen, die einen ermutigen und Halt geben. Nichts macht mich trauriger als unsichere, intolerante Menschen die schlechte Laune verbreiten, oder dich wegen ihren eigenen Befindlichkeiten nicht akzeptieren wie du bist. Negative Stimmung verhindert Quality Time. Man sollte sich Zeit für eine gute Zeit nehmen, und das geht manchmal alleine, aber am liebsten mit tollen Menschen.

Mehr Info findet ihr auf ihrer Website: www.yakoto.de